Hallo an alle,
danke für Eure Kommentare. Ich will mich heute als Autor endlich auch mal dazu äußern.
Ihr habt absolut recht: Die Geschichte ist zu lang. Sie war ursprünglich als Mehrteiler konzipiert und hätte es auch bleiben sollen. Schade! Ich bitte um Entschuldigung.
Was die Erniedrigung und Gewalt angeht: Weibliche Nacktheit hat zwei Seiten: Einmal die freiwillige. Die ist hier eindeutig nicht gemeint und auch nicht gewollt. Was mich fasziniert, ist die erzwungene Nacktheit. Und diese erzwungene Nacktheit hat es auch fast zwangsläufig mit Erniedrigung zu tun. Wenn ich eine Frau, ein Mädchen zwingen kann, sich nackt auszuziehen, wird sie sich erniedrigt vorkommen. Das ist nun m.E. einmal das Wesen der Scham. Es sei denn, sie ist eine Exhibitionistin. Aber dann brauche ich sie nicht zu zwingen. Und hier Susanna oder Juliane oder wen auch immer anzudichten, dass sie sich gerne ausziehen, oder dass es sie erregt, sich ausziehen zu müssen, hätte ich als absolut unrealistisch angesehen.
Die Gewalt hätte nicht sein müssen, gehört aber zum Konzept. Wenn eine nackte Frau zur freien Verfügung für eine Nacht verkauft wird, ist es unrealistisch zu glauben, dass es nur Kuschelsex geben wird. Das ist natürlich Geschmacksache, sollte aber schon zu Beginn der Geschichte klar sein.
Was mich wundert, dass es nicht mehr Aufschrei gab über die Vergewaltiung von Antoinette. Zweifellos hat es die Gemüter am meisten bewegt, dass Michael zum Geschlechtsverkehr mit seiner Mutter gezwungen wurde. Aber ich hätte auch mit mehr Protest bei der Entjungferung Antoinettes gerechnet. Aber sehr wahrscheinlich sind die meisten gar so weit mit dem Lesen gekommen ...
Die Kritik über die Benutzung des Wortes "Negerkind" kann ich nachvollziehen. Hier war ich inkonsequent. Wenn ich das Wort erst in der wörtlichen Rede genutzt hätte, wäre es m.E. einfach realistisch gewesen. Aber dadurch, dass ich es schon vorher in der geschichtlichen Erzählung benutzt habe, habe ich das Wort tatsächlich diskriminierend gebraucht.
Viele Grüße
se22