Beiträge von Spekulator

    Für mich ist eine ganz oder teilweise rasierte Scham dann intimer, wenn die Schamlippen ganz rasiert und offen sichtbar sind. Man sieht sie dann sogar dann, wenn die Frau mit geschlossenen Beinen dasteht. Das ist für mich nicht nur intimer, sondern der Anblick erregt mich auch stärker, unabhängig davon, ob oberhalb der Schamlippen noch Haare vorhanden sind. Wenn das der Fall ist, finde ich es ideal. Die verbliebene Schambehaarung zeigt, dass eine erwachsene Frau vor mir steht, und die nackten Schamlippen bedeuten, dass sie nichts vor meinen Augen verbergen kann.

    Eine Fantasie zu genießen bedeutet nicht unbedingt, sie realisieren zu wollen. Besonders reizvoll sind gerade die Fantasien, die wir aus guten Gründen nicht real erleben möchten -- denn sie sind mehr als bloß ein schaler Ersatz für etwas, das wir gern hätten, aber aus irgendwelchen Gründen nicht bekommen können.


    Natürlich kann es dann trotzdem Fantasien geben, die ich nicht genießen kann, weil ich sie abstoßend finde. Sie deswegen moralisch zu verurteilen finde ich falsch -- und diese Art von moralischer Verurteilung führt letztlich zu einem Einheitsbrei braver Geschichtchen, wenn niemand ihr widerspricht.


    Ich danke darum dem Autor, dass er sich dieser moralischen Verurteilung ausgesetzt hat mit einer Geschichte, die zumindest nicht brav ist.


    Mir hat die Lektüre stellenweise mehr, stellenweise weniger Spaß gemacht. Gut gefallen hat mir die Art, wie Suses Gefühle von Scham und Ausgeliefertsein geschildert werden. Insgesamt hätte ich mir eine langsamere Steigerung gewünscht. Für meinen Geschmack ist es interessanter, eine Situation und die Gefühle der Beteiligten genauer zu beschreiben als alle Möglichkeiten der Eskalation sofort auszureizen.


    Zum Thema Realismus: Ich finde den teilweise kritisierten Einstieg nicht besonders stark, aber O.K. Natürlich ist er nicht wahnsinnig wahrscheinlich, aber letztlich ist ein Autor zu einer etwas unwahrscheinlichen Konstruktion verdammt, wenn er den Einstieg in eine solche Situation des völligen Ausgeliefertseins beschreiben will, ohne eine Geschichte von körperlicher Gewalt zu erzählen. Gar nicht gefallen hat mir dagegen die Art, wie das Ehepaar Greif geschildert wird, aus zwei Gründen: Erstens finde ich es nun wirklich unrealistisch, dass das Paar bei der überraschenden Begegnung im Treppenhaus gar nicht überrascht ist und gleich auf die gleiche Art mit Suse umgeht wie Herr Müller. Zweitens wäre es viel reizvoller gewesen, mit den Möglichkeiten zu spielen, die die Situation bietet, wenn die beiden eben ein ganz normales Rentnerpaar sind: Suse hätte sich vor ihnen extrem geschämt und versucht, sich trotz des viel zu knappen Kleidchens "normal" zu benehmen, während Herr Müller die Situation in die Länge gezogen und Suse immer vor den Rentnern mehr bloßgestellt hätte.


    Also: Danke, HerrF, ich hoffe, es gibt mehr aus Ihrer Feder, und vielleicht hilft der konstruktive Teil der Kritik im Forum weiter.

    Mir gefällt an der Geschichte die Spannung, die langsam aufgebaut und gehalten wird, sowie die völlige Offenheit, die den Leser (mich zumindest...) anregt, sich Möglichkeiten auszumalen, wie es weitergehen könnte. Bitte mehr davon!