Sie hatte jedes Gefühl für Zeit und Ort verloren. Im Trance der Sambarhythmen tanzte sie im Sambadrom. Sie war die Sambakönigin, führte mit den ekstatischen Bewegungen ihres traumhaften Körpers die Batteria an. Hunderte Männer in weißen Hosen und bunten T-Shirts folgten ihr entlang der Strecke zwischen den Tribünen auf denen begeisterte Menschenmassen die Farbenpracht der Sambaparade bestaunten. Die Trommeln der Batteria peitschten mit ihren Rhythmen ihre Sambaschule durch die Paradestrecke. Der künstlerische Direktor ihrer Sambaschule hatte für sie ein besonders knappes Kostüm entworfen. Eigentlich war es nur ein kleines, mit Strasssteinen besetztes Etwas, das trickvoll befestigt, ihre Scham bedeckte, ihren durchtrainierten brasilianischen Hintern jedoch frei ließ.
Nun hatte sie es in der Ekstase das Sambas verloren. Hypnotisiert von den Sambarhythmen bemerkte sie es nicht. Die mehr als 88 000 Zuschauer bewunderten ihren bebenden nackten Körper, sahen auf ihre Schamlippen, die von nichts als einem Schimmer von Körperfarbe bedeckt waren.