Lysistrata,
d. h. Die Heeresauflöserin, gehört zu den bekanntesten Komödien des griechischen Dichters Aristophanes.
Das Stück thematisiert den Kampf einiger Frauen gegen die Männer als
Verursacher von Krieg und den damit verbundenen Leiden. Getragen von
dieser Erkenntnis verschwören sich die Frauen Athens und Spartas, um den Frieden zu erzwingen.
Sie besetzen unter Führung der Titelheldin Lysistrata die Akropolis
und verweigern sich fortan sexuell gegenüber ihren Gatten. In Sparta
wird durch Lampito ähnliches veranlasst. Nach einigen Verwicklungen und
Rückschritten - mehrfach versuchen liebestolle Frauen, die Burg in
Richtung der Männer zu verlassen, oder die erbosten Herren, selbige zu
erstürmen - führt der Liebesentzug tatsächlich zum Erfolg.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lysistrata
Eine bekannte klassische Geschichte. Aber ist so etwas heute auch denkbar?
Sicher nicht, meint Ihr?
Tokio-Wahl: Japanerinnen drohen mit "Sex-Boykott"
Kandidat Masuzoe empört mit frauenfeindlichen Äußerungen. Frauen
wollen nun ihre Ehemänner Zuhause bestrafen, falls sie ihn wählen.
Im Kurzbotschaftendienst Twitter drohen Frauen jedem Mann, der dem
Ex-Gesundheitsminister Yoichi Masuzoe seine Stimme gibt, mit einem
"Sex-Boykott". Die in der vergangenen Woche gestartete Kampagne wird
inzwischen von 3000 Nutzern unterstützt.
Eine am Mittwoch ins Netz gestellte Petition gegen den 65-Jährigen
wurde bisher von 2.800 Menschen unterzeichnet. "Masuzoe ist ein Feind
der Frauen. Er liebt Japan nicht, sondern nur sich selbst", hieß es in
einem der Kommentare auf der Seite. Der 65-Jährige hatte 1989 in einem
Interview erklärt, Frauen seien aufgrund ihrer Menstruation nicht
geeignet für hohe politische Ämter. "Frauen sind während ihrer Periode
nicht normal. Man kann sie (in dieser Zeit) unmöglich weitreichende
Entscheidungen für das Land treffen lassen, etwa über die Frage, ob das
Land in den Krieg ziehen soll oder nicht", sagte Masuzoe damals einem
Magazin.
Die konservativen Liberaldemokraten von Regierungschef
Shinzo Abe unterstützen Masuzoes Kandidatur. Er gilt als Favorit für die
Wahl am Wochenende. Allerdings büßte er durch seine frauenfeindlichen
Äußerungen und umstrittenen Bemerkungen über ältere Menschen Sympathien
ein. Alle 16 Bewerber um den Posten des Gouverneurs sind Männer, die
meisten von ihnen sind 60 Jahre oder älter.
Voilà!
Was ich mich frage: Wie wissen die Japanerinnen, wer von den Männern Masuzoe wählt?
Bei Krieg und Frieden im alten Griechenland war das einfacher zu überprüfen, oder?
Und schon damals gab es "Streikbrecherinnen" (s.o.)!
Vielleicht doch keine zielführende Strategie?
baer