Sprache im SB

  • Der verehrte Kollege mausbacher hat ein interessantes Thema aufgeworfen, das mir einen eigenen Thread wert zu sein scheint.
    (Sogar Café Eros Nr. 200!)


    Die Sprache im SB


    Was macht einen erotischen Text aus?
    Subtile Andeutungen zwischen den Zeilen, vulgäre Dialoge oder gar Fäkalausdrücke?


    "dein bei dir und in deinen Storys immer und immer wieder auftauchender Sexual-Vulgarismus" (Zitat mausbacher)


    Na ja, im Gegensatz zu Unterhaltungen gilt für eine Geschichte mE immer die dichterische Freiheit.
    Der Leser kann das ablehnen, der Kritiker erst recht.


    Freue mich auf eine spannende Diskussion!


    baer


    Als Vulgarismus bezeichnet man ein derbes, ordinäres oder obszönes Wort, das das Schamgefühl oder den guten Geschmack verletzt. Vulgarismen gehören der Vulgärsprache an.
    Ein Vulgarismus, der die bezeichnete Person beleidigt, ist gleichzeitig ein Schimpfwort (Beispiel: Scheißkerl). Jedoch ist nicht jedes Schimpfwort ein Vulgarismus (Beispiel: Rabenmutter). Auch umgekehrt ist nicht jeder Vulgarismus ein Schimpfwort (Beispiel: pisswarm). Vulgarismen, die in erster Linie dem Ausdruck von Ärger oder Überraschung dienen, sind gleichzeitig „Kraftausdrücke“ bzw. Fluchwörter (Beispiel: Scheiße!).
    http://de.wikipedia.org/wiki/Vulgarismus_%28Sprache%29

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Vielleicht einmal einige konkrete Beispiele aus Geschichten der letzten Zeit (absichtlich ohne Nennung der Geschichte und des Autors sowie der Namen der Protagonisten).
    Was gefällt (im Zusammenhang)?


    1. Die behandschuhten Hände erkunden ihren heißen Körper, beginnend am Hals
    streicheln sie zuerst ihre kleinen, festen Brüste, dann die
    ausgestreckten Arme. Sie zerrt an ihren Fesseln und stöhnt laut. Auch
    der Atem des Eindringlings geht schneller. Er erkundet ihren flachen
    Bauch und reibt sanft über ihren glattrasierten Venushügel.


    2. Nun waren alle Dämme des Missouri gebrochen. Er zog ihr ihre
    Hotpants samt Schlübber nach unten und betrachtete fasziniert ihren
    blitzeblank rasierten Venushügel. Seit dem letzten Aufeinandertreffen
    unter dem stählernen Strahl der Duscholux-Kabine hatte sich dem Anschein
    nach einiges getan. Gierig wie eine hungrige Hyäne in der Sierra Madre
    stürzte er sich auf die wunderbar hervorprangenden Labien und biss
    vorsichtig hinein. Sie stöhnte abermals röchelnd auf und legte sich
    mit gespreizten Beinen vor ihm auf den Boden.


    3. Es begann eine regelrechte Orgie. Die Frauen ließen sich ins Gras nieder
    und legten sich neben- , über- und aufeinander. Sie zogen ihn mit sich
    und im nächsten Moment hatte er eine tropfnasse ... vor seinem Mund. Die
    sollte er trockenlecken und das tat er nur zu gern. Seine Zunge tastete
    vorsichtig die Spalte entlang, während seine Hände die Schamlippen
    vorsichtig auseinander zogen.


    4. Elegant schreitet das nackte Mädchen in schwarzen High Heels die große
    geschwungene Treppe herunter. Im hellen Licht der Spots sehen die
    erregten Herren aus der Perspektive von unten ganz genau, daß ihr junger
    Körper wirklich makellos ist. Sie dreht sich um, bückt sich und gibt
    einen ungehinderten Blick auf ihre runden Arschbacken und ihre glatte
    Spalte frei.


    5. Langsam zog ich ihn weiter nach unten, er hatte bereits meine
    Oberschenkel erreicht und der Blick auf meine Scham war bereits frei.
    Als ich mich gedanklich wieder an den Sandstrand gebeamt hatte, zog ich
    mein Höschen weiter über meine Knie bis auf den Boden Ich verdeckte
    dieses Mal zwar nicht mit der Hand meine Muschi, ich presste meine Beine
    aber fest zusammen.


    6. Wie reagiere ich eigentlich, wenn Sie weiterhin nackt sein sollte. Soll
    ich ganz ungezwungen eine Berührung herauf provozieren, um die Sache
    aufzulösen. Ich könnte es natürlich auch einfach ansprechen, aber das
    würde Sie sicher in eine unangenehme Lage bringen. Da ich nicht
    abstreiten kann, dass mir das Spiel auch gefällt, wäre es auch irgendwo
    unfair Sie auffliegen zu lassen. Aber soll ich ihr die Nummer, nur weil
    es mich ebenfalls geil macht. einfach so durchgehen lassen.


    7. Sie wollte spielen, ihn herausfordern. Sie kam langsam, ganz langsam zum
    Tisch. Sein Blick blieb an den vollen, glattrasierten Lippen zwischen
    ihren Beinen hängen.


    Sie bemerkte es mit Genugtuung und stützte sich auf die Lehne eines
    Stuhls, der nun zwischen ihnen stand. Die prachtvollen Brüste hingen
    zwischen ihren Armen...


    8. Er packte sein Teil aus und ich blies ihm mal wieder einen, diese Art
    mochte Er mittlerweile am liebsten, und ich lies ihn immer tief im Hals
    abspritzen dann schmeckt man am wenigsten. Als Er fertig war musste ich
    mich bei ihm auf den schoss setzen und wir schauten uns noch mal das
    Video an.


    Nun liebe SB-Gemeinde, was sagt Ihr zur Sprache im SB?
    Natürlich sind absichtlich explizite Stellen aus der jeweiligen Geschichte ausgewählt.
    Es kommen interessanterweise in allen Beispielen keine Vulgärausdrücke vor.
    Der weiteren sprachlichen Analyse möchte ich nicht vorgreifen!


    baer

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  • "Sehr schön! Und jetzt bezieh das mal bitte auf die SB-Autoren."(Zitat mausbacher)


    Der Einfachheit halber einmal anhand der o.a. Beispiele:


    ad 1) Männliche Perspektive. Der Erzähler erwähnt nur, daß die Frau laut stöhnt.
    Aus männlicher Sicht empfindet sie Lust in ihrer Ausgeliefertheit gegenüber dem Unbekannten.
    Kann das eine Frau nachempfinden?


    ad 2) Wiederum männliche Perspektive mit anatomischen Details und satirischem Unterton.
    Und die Frau stöhnt. Erotisch für Mann/Frau?


    ad 3) Weibliche Perspektive. Die Erzählerin erfreut sich an der Ministration durch den Mann.
    Für mich wenig erotisch, aber vielleicht für eine Frau?


    ad 4) Männliche Perspektive. Ein Männertraum! DIe Lust der Frau spielt hier wenig Rolle.
    Aber das Mädchen spielt mit (weiß der Erzähler). Glaubwürdig?


    ad 5) Weibliche Perspektive. Männlicher Autor mit weiblichem Nick.
    Die Passage ist recht gut gelungen, finde ich. Aber aus weiblicher Sicht?


    ad 6) Männliche Perspektive. Sehr einfühlsame Sprache für die weibliche Gefühlswelt.
    Glaubwürdiges (männliches) Kopfkino!


    ad 7) Männliche Perspektive. Aber von einem der Meister des SB.
    Gut getroffen!


    ad 8 ) Weibliche Perspektive. Eine der hier umstrittensten Geschichten.
    Die Ausdrucksweise packt mich, die Schreibweise weniger.


    baer

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  • Bei BDSM-Geschichten ist die Ich-Erzähler-Perspektive der Sub-Rolle-Habenden am besten. Nachteil dieses Erzählers ist, dass er nur Dinge wissen kann, die er irgendwie mitbekommt. Man kann die Ich-Erzähler auch wechseln – z.B. mal ist der weibliche, mal der männliche dran -, aber nicht in einer Szene, und wenn doch, dann darf der zweite Erzähler nicht noch mal erzählen, was schon der erste erzählt hat – das ist schlicht langweilig.


    Die zweitbeste Perspektive ist die des auktorialen, d.h. des allwissenden Erzählers. Da ist man als Schreiber allmächtig: Man kann z.B. an verschiedenen Orten gleichzeitig sein und in die Köpfe aller Figuren schauen, d.h. wissen, was sie denken und natürlich auch, warum sie so handeln, wie sie gerade handeln.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Obszönität, Vulgarität, Schmutzigkeit in der Erotik ... liegt wie viele andere Dinge zum Großteil im Auge des Betrachters.


    Ein grundlegendes Problem erotischer Texte zumindest im Deutschen ist, dass uns die Sprache nicht mit angenehmen Vokabeln ausstattet.


    Penis, Vulva etc. ... klingen staubig, hölzern, wissenschaftlich, insgesamt höchst unerotisch


    Schwanz, Möse etc. ... empfinden viele als vulgär, hässlich, herabwürdigend


    Pfahl, Spalte etc. ... wirken auch noch vulgär, dabei aber auch verschämt und unbeholfen


    Freudenstab, Tal der Lust etc. ... klingen schwülstig und oft auch völlig verklemmt und veraltet


    Man kann dem ein Stück entgegenwirken, indem man den restlichen Text so schreibt, dass die Begriffe quasi in eine angenehme, moderne Stilistik eingebettet werden und so etwas von ihrem negativen Beigeschmack verlieren - oder als bewusst gesetzte Kontrapunkte erscheinen. Einen Königsweg gibt es aber nicht. Wer sich dem Schreiben erotischer Geschichten ernsthaft widmet, wird sich irgendwann entscheiden müssen, wie er mit dem Thema Wortwahl umgeht: Schonend in Umschreibungen, oder herzhaft und bewusst die negativen Konnotationen der Begriffe bei den Hörnern packend - frei nach Woody Allen, dass Sex nur schmutzig ist, wenn er richtig gemacht wird.


    Nico S.

  • Da schließe ich mich an!


    Das Vokabular muß einerseits der Situation angepaßt sein, andererseits muß es im Leser genau die Gefühle wecken, die der Autor ihm vermitteln will.
    Manchmal verlangt das danach, die Dinge beim Namen zu nennen, ein andermal genügen Andeutungen und Umschreibungen.


    Schlag nach bei Goethe... :P


    baer

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  • Ich schließe mich auch an. Vulgäre Personen müssen auch in Geschichten vulgäres Vokabular benutzten, einfach um glaubwürdig zu sein. Manchmal tun das aber auch wohlerzogene Frauen, denen im Alltag nie ein schmutziges Wort über die Lippen kommt, im Bett aber alle Hemmungen ablegen und geradezu versessen darauf sind, sie zu benutzen bzw. wollen, dass man sie mit eben diesen Wörtern traktiert.


    Darauf angesprochen, wurde mir gesagt, dass sie das bei ihrem Männern nie getan hätten bzw. tun würden, weil er sie als vornehm und zurückhaltend kennengelernt hatte und sie diesen Eindruck nicht zerstören wollten, befürchtend, er würde Achtung vor ihnen verlieren. Traurig, aber wahr.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Vulgäre Personen müssen auch in Geschichten vulgäres Vokabular benutzten, einfach um glaubwürdig zu sein.


    Genau das ist der Punkt, und exakt in diesem Kontext rechtfertigt sich in der erotischen Literatur der sogenannte Dirty Talk. Bewusst, gezielt, situationsbedingt eingesetzt kann das "Schmutzigste" vom Schmutzigen durchaus erotisierende Wirkung besitzen. Ebenso verhält es sich mit der Authentizität. Übertreibungen in Wort und Schrift und deren Wiederholungen bewirken sodann genau Gegenteiles, der Leser klinkt sich aus, seine Erotik ist dahin bzw. wird nicht mehr erreicht. Es reicht eben nicht, dass sich der Schreiberling an seinem Werk ergeilt, er muss auch in der Lage sein, gleiche oder zumindest ähnliche Gefühle in des Lesers Fantasie hervorzurufen zu können.


    Wer allerdings glaubt, sich mit Vulgarität, Obszönität, der Schmutzigkeit der Erotik im allgemeinen in seinen Texten über Wasser halten oder gar wahrhaft Erotisches verfassen zu können, ist nicht nur auf einem holzigen Irrweg, er stellt sich damit bewusst oder unbewusst in die Wivola-Ecke, deren Anhängerschaft sich allerdings immer größerer Beliebtheit erfreut. Mit diesen Wichsgeschichten verhält es sich aber ähnlich wie mit den Pornos der bewegten Bildern: man erreicht nur ein ganz bestimmtes, meist männliches Publikum und verprellt den Rest.


    Ansonsten, die deutsche Sprache ist so vielseitig wie deren Erotik, deren Vokabular. Man muss es nur verstehen, sie durch z. B. eigene Wortkreationen erotisch zu erweitern u/o einfach mal versuchen, der Erotik des Unausgesprochenen auf den Grund zu gehen. Ja oder man bleibt halt anhaltend derb und läuft Gefahr, Verbalerotik oder Paraphilie unterstellt zu bekommen.


    Ach wie gut, dass mausbacher sich nicht als Autor beweisen muss/will/möchte/braucht. :D

    Die begehrenswerteste aller Frauen ist die, mit der ich weinen kann.



    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von mausbacher ()

  • So gut hätte ich es selbst nicht formulieren können.
    Daher wieder mal ein klassisches Zitat:


    Obscenis, peream, Priape, si non
    uti me pudet improbisque verbis
    sed cum tu posito deus pudore
    ostendas mihi coleos patentes
    cum cunno mihi mentula est vocanda


    baer


    Übersetzung:
    Ich würde eher sterben
    als obzöse und ungeziemliche Worte zu gebrauchen.
    Aber wenn Du, Priapus, als ein Gott,
    erscheinst mit heraushängenden Hoden,
    dann ist es auch für mich passend,
    von Mösen und Schwänzen zu sprechen.

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  • In der erotischen Sprache gibt es auch Metaphern.
    Der Analphabet nennt sie Perversitäten. Er verabscheut den Dichter.


    Karl Kraus

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  • <<Übergang: Sprachkritik, Kulturkritik,
    Medienkritik


    Im 18. Jahrhundert
    entdeckt sich der moderne Mensch neu, und zwar als erkennendes Subjekt:
    es sieht sich als solches in einer Welt, die ihm nicht unmittelbar, sondern
    höchst mittelbar gegeben ist - im mediatisierten Subjekt-Objekt-Schema.
    Die Reflexion dieser grundlegenden 'Mediatisiertheit' führt
    zu erkenntnistheoretischen Überlegungen zum Stellenwert und zu den
    Bedingungen von Denken, von Sprache, und schließlich von Kultur.
    Diese sind zunehmend skeptisch geprägt.


    Denn nicht nur
    metaphysische Grundbefindlichkeiten (Raum und Zeit, logische Anschauung)
    bestimmen das menschliche Dasein, sondern auch Sprache und sämtliche
    anderen kulturellen Ausprägungen. Es scheint, als müßten
    wir dauernd kommunizieren, um zu wissen, woran wir sind in dieser Welt.


    Im sozialphilosophischen
    Sinn sind dies Fragen der Intersubjektivität, und nicht solche der
    Subjekt-Objekt-Relationen. Doch unsere Kommunikationen verselbständigen
    sich, ihre "objektivierenden" Produkte - dazu gehören eben auch die
    Medien - lassen uns wieder daran zweifeln, was wirklich ist.


    Niemand jedoch
    glaubt heute, wie noch vor hundert Jahren, ernsthaft daran, daß allein
    eine Reinigung der Sprache eine authentische Wirklichkeit und damit eine
    "Wahrheit" wiedererstehen läßt. Die Pointe der Sprachkritik
    (von Mauthner bis Wittgenstein) war ja, daß Sprache ein nur unzureichendes
    Mittel zur Erkenntnis von Welt darstellt. Wir haben das als moderne Lesart
    der Erkenntniskritik Kants entschlüsselt, nach der die Welt "an sich"
    unerkennbar bleibt und die menschliche Erkenntnisleistung eine Welt "für
    uns" gleichsam konstruiert.


    Damit wird der
    cartesianische Dualismus (geistige vs. körperliche Welt) einerseits
    fortgeschrieben, andererseits erhält die Problematik von Objektivität
    und Subjektivität eine neue Bedeutung. Entscheidend ist aber die spezifisch
    moderne Sichtweise, daß die Welt nicht das ist, was sie zu sein scheint.
    Je mehr die Erkenntnis (und ihr Subjekt) als mediales Konstrukt gilt, desto
    mehr Gewicht liegt auf der Frage nach der grundlegenden 'Vermitteltheit':
    der moderne Mensch bezahlt seine Freude an der Entdeckung seiner autonomen
    Subjektivität mit einer Relativierung seiner selbst: der narzißtischen
    Kränkung, daß seine Realität nicht identisch mit der objektiven
    'Wirklichkeit' ist.


    Im Vorfeld der
    Medienkritik (von Medien ist erst ab den zwanziger Jahren die Rede, und
    zwar im Jargon der amerikanischen Werbeagenturen) sind es Sprach- und Kulturkritik,
    die einen genuinen Zugang zur Wirklichkeit insinuieren: sei es durch Reinigung
    der metaphysischen Begriffe durch empirische Wissenschaft, sei es durch
    eine Erforschung der 'Eigentlichkeit' des Seins. Noch vor den Medien sind
    Wissenschaft, Kunst und Religion jene großen Illusionen, die von
    der Realität - und vor allem von ihren negativen Ausprägungen
    - ablenken; Sigmund Freud nannte sie die "Ersatzbefriedigungen, die (das
    Elend der Welt) verringern, Rauschstoffe, die uns für dasselbe unempfindlich
    machen". Und er beschrieb die moderne Conditio Humana mit treffenden
    Worten:


    "Der Mensch
    ist sozusagen eine Art Prothesengott geworden, recht großartig, wenn
    er alle seine Hilfsorgane anlegt, aber sie sind nicht mit ihm verwachsen
    und machen ihm gelegentlich noch viel zu schaffen."


    - Sigmund Freud: Das Unbehagen in
    der Kultur, 1929


    Bedeutet die technische
    Entwicklung der Medien in diesem Zusammenhang nur eine Steigerung der Verblendungsmöglichkeiten
    und damit eine Depotenzierung aufklärerisch-emanzipatorischer Hoffnungen?
    Oder treten wir in eine geschichtlich neue Situation, die mit neuen Techniken
    auch neue Formen der 'Mediatisierung' bzw der neuen anthropologischen Situation
    der 'Medienzivilisation' schafft? Das ist, changierend zwischen Apokalypse
    und Integration, die 'medienphilosophische' Frage des zwanzigsten Jahrhunderts.


    Wir können
    es wohl nicht dabei belassen, die Medienphänomene im Sinne der Freudschen
    Prothesentheorie zu fassen. Wir können aber auch nicht naiv
    das "eigentlich Menschliche" gegen diesen Prozeß der zunehmenden
    "Mediatisierung" einklagen und versuchen, die Kommunikation gegen
    die Medien auszuspielen, daraus eine Medienethik abzuleiten, etc.
    . .


    In den folgenden
    Vorlesung wird demgegenüber das Projekt verfolgt, den Prozeß
    der Formierung einer Informationsgesellschaft zu reflektieren, und zwar
    anhand der Beiträge, die aus der jüngeren Theoriebildung stammen.
    Die Richtung, die wir dabei einschlagen wollen, ist die der Forderung nach
    einer die herrschende Technologie ergänzenden Kommunikologie,
    wie der Medienphilosoph Vilém Flusser das genannt hat.>>



    ()

  • Da im Vorstellungsthread das Thema "Autorinnen" zur Sprache gekommen ist:
    Erkennt man die schreibende Frau an Ihrem Stil?
    (s.o.)


    ;) baer

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  • Nachstehend ein "best of klaas" aus seinem neuen Werk:
    Ein netter Nachmittag mit Skiluder Heidelinde


    Zitternd bat daraufhin die schneeverwehte Blondine um Einlass in den
    Männertraum mit Allrad und Hansi gewährte ihr diesen selbstverständlich
    .


    "Ach Gott, ich muss zur FPÖ-Versammlung, wir wollen doch bald raus aus
    dem Euro und außerdem verschandeln uns diese minarettbauenden
    Kopftuchträger mit ihren bärtigen Frauen die Berge!"


    Schließlich versenkte er seine groben Männerpranken in den
    milchig-weißen Hügeln ihrer Wieblichkeit und presste und drückte wie bei
    Verstopfung auf dem Klo.


    Mittlerweile wichste die wackere Wanderhure Heidi seinen Lustlulatsch
    mit lautem Schmatzen und machte sich bereit für den Hauptteil dieser
    geilen Fick-Action. Etwas ungelenk kniete sie sich vor den noch immer
    sitzenden Hansi und umschloss dessen espensteifes Glied mit spitzen
    Lippen. Saugend wie der Dirt-Devil auf HSE24 melkte sie den geilen
    Geländealpinisten.


    Rastlos rammelnd trieb er das bumswillige Blondchen von einem Höhepunkt
    zum anderen, bis er schließlich bemerkte, dass sein Orgasmus anstand.
    Prustend pumpend schoß er seine nassheiße Sahne in Heidis
    pulsierend-feuchtwarme Grotte.


    Mehr geht nicht, echt nicht!


    baer

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  • Prustend pumpend schoß er seine nassheiße Sahne in Heidis


    pulsierend-feuchtwarme Grotte.


    Das ist schlichtweg des Guten zuviel! Ich kann dem von baer66 zitierten Autoren nur wünschen, dass er entweder seinen vor Arroganz nur so triefenden Stil ändert oder uns in Zukunft mit seiner sogenannten "Satire" (ich schreibe das Wort bewusst mit Anführungszeichen, anders würde es in diesem Zusammenhang keinen Sinn ergeben) verschont!

  • Paul schlägt durch den Mut den er durch den Wein bekommen hat seiner
    Freundin vor wie es wäre wenn sie beide am nächsten Tag gemeinsam nackt
    Kochen wollen.
    Paul beobachtet Sabrina genau, denn er kann es nicht fassen was für ein wunderhübsches Mädchen untergekommen ist
    .
    Er mustert sie, sie hat ein weiches Gesicht eingerahmt von rotem Haar,
    ihre runden und weiche Brüste, die ihr Antlitz perfektionierten.

    Da merkt er das sich sein Penis zu ansehnlicher größer angewachsen ist.
    Das ist auch Sabrina nicht unentdeckt geblieben, auch sie wird langsam feucht bei dem Gedanken was sie gleich verwöhnen darf.
    Sie erschreckte sich leicht als er laut aufstöhnte und merkte wie er nach ihrer Brust griff um sie zu Massieren.
    Als sich Paul wieder gefasst hatte meinte ihr zu ihr, jetzt kommt der Ausgleich.


    (Zitate aus: Paul und Sabrina (1) von Der Schreiber)


    Ich bin fast sprachlos, wie hier mit Virtuosität überraschende sprachliche Wendungen elegant aneinandergereiht werden.
    Es erinnert mich ein wenig an Ernst Jandl, der ja auch sprachschöpferisch tätig war.
    Orthographie, Interpunktion u.ä. außen vor.


    Ich vermute, daß der Schreiber nicht Deutsch als Muttersprache hat. Dafür ist er aber schon wieder sehr gut.
    Viele schwierige Ausdrücke sind fehlerlos widergegeben. Unter einem Rechtschreibprüfprogramm hätte womöglich die Originalität gelitten.


    Als Sprachkunstwerk kann man das kurze, ungegliedert geblockte Textfragment wahrlich nur bestaunen.


    baer

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  • Neue Beispiele aus dem SB (wieder absichtlich ohne Autorennennung).
    Was ist erotisch, was vulgär? Was vielleicht einfach gespreizt oder nur langweilig?
    Oder ist das wirklich alles Geschmackssache?


    1) Das lasse ich mir erstmal gefallen und merke wie sie ihn tiefer
    reinhaben will, kann sie haben denk ich mir und verstopfe mit meinem
    Schwanz ihren Atemweg was sie mir einem vor Geilheit keuchendem Japsen
    quittiert.


    2) Sie genießt es unglaublich, sexuelle Macht über bedeutende
    Persönlichkeiten ausüben zu können. Die durch ihren schönen Körper
    erregte Potenz eines wichtigen, reichen und etablierten Liebhabers
    verschafft ihr den stärksten Orgasmus.


    3) Während dieses Dialogs hatte sie unablässig seine Eichel kaum merklich
    massiert, ihm dabei aber fast zu einer nassen Hose verholfen. Offenbar
    war (ihr) das ... klar, denn sie nahm ihre Hand nun von seiner Rute weg und
    fasste mit Daumen und Zeigefingern beider Hände ihren Schamhaarbusch
    genau an der Stelle, an der sie damit den Blick in die Tiefen ihrer rosa
    Blüte freigab.


    4) Die Hand streichelte über ihre Brüste, fuhr dann über dem Bauch nach
    unten und zwischen ihre Beine. Diese presste sie fest zusammen, aber sie
    wurden gewaltsam auseinander gedrückt. Da der fest Griff, der ihre
    Beine spreizte stark schmerzte, gab sie nach und leistete keinen
    Widerstand mehr. Jetzt wurde sie auch zwischen den Beinen getätschelt.
    Wer immer es war, er fuhr über ihre Schamlippen, drang aber nicht in ihr
    ein.


    5) ... so viel Sperma hatte sie noch nie von ihrem Freund gespürt und das er es
    geil fand, wenn sie Sperma auf ihrem Körper hat öffnete sie ihren Mund
    und sein Samen läuft langsam über ihr Kinn und tropft auf ihre
    Warzenhöfe und dann weiter über den Bauch auf ihre Pussy wo sie sie dann
    verreibt und ihren zweiten Megaorgasmus an einem Tag erlebt.


    Sprachanalytische Kommentare dazu fände ich interessant!


    baer

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