Ein Abend im Swinger-Club von 3klaas3

  • Hallo 3klaas3,
    nun hatte ich auch einmal die Gelegenheit, etwas von dir zu lesen.
    Und da will ich dir natürlich meine Meinung auch nicht vorenthalten.
    Also zunächst, deine recht detailierten Schilderungen gefallen mir ganz gut. Du folgst einem Spannungsbogen, was der Geschichte sicherlich recht gut steht.
    Was mich sehr irritiert hat war deine Verwendung des Punktes als Satzzeichen.


    Zitat

    Ich war schon ein wenig erheitert.
    Von mehreren Wodka-Martini.


    Das ist so nicht nur falsch sondern auch ziemlich unangenehm zu lesen.


    Wie wäre es denn mit


    Zitat

    Ich war schon ein wenig erheitert, von mehreren Wodka Martini.

    ?


    Was mir noch aufgefallen ist, du hast zum Teil recht eigenartige Bezüge eingebaut.


    Zitat

    Er fesselte meine Blondine an Fußgelenken und Armen. Sie hing kopfüber in der Luft.


    Wenn die arme Frau in der Luft hängt muss sie ja irgendwie befestigt sein, wozu dann noch die Fesseln?


    Zitat

    Man aß und trank und unterhielt sich. Und es dauerte eine ganze Weile, bis es zum Äußersten kommen musste.


    Wieso ist die logische Folge eines Essens, dass es zum äußersten kommen musste?


    Weiterhin nutzt du einige recht eigentümliche Formulierungen.


    Zitat

    Unsere Freunde kauerten verschlungen in einer Ecke. Sich verstohlen wie zwei Teenager küssend.


    Das PPA ist an dieser Stelle wohl ehr ungebräuchlich.


    Aber das sind alles ehr nur Kleinigkeiten. Was mich schlussendlich zu einer Bewertung von nur 4 Sternen geführt hat sind die meiner Meinung nach platten und wenig durchdachten Charaktäre.


    Da ist ein Mann, gerade 30 geworden, der von seiner Freundin und einem befreundeten Paar in einen Swingerclub geschleppt wird. Er ist gelangweilt und lässt sich erstmal alleine volllaufen. Was seine Freundin anstellt weiß ich nicht, darüber kann ich nur spekulieren. Aber naja, man setzt sich an eine Tafel (in einem Swingerclub gibts Tafeln?) und unterhällt sich erstmal. Der Protagonist kriegt eine nette blonde Bekanntschaft verpasst und ist dann aber ehr peinlich berührt, als selbige ihm näher kommt.
    Kurz darauf hat er aber gleich drei mal ungeschützten Verkehr mit ihr.


    Also auf der einen Seite kann er sich den Besuch eines Swingerclubs nicht vorstellen, auf der anderen Seite hat er kein Problem damit sich mit seiner Blonden Bekanntschaft zu vergnügen.


    Zitat

    Weil mein anfängliches Schamgefühl sich mit der Zeit verflüchtigt hatte. Der erste Teil des Abends war nun abgeschlossen.


    Diese beiden Sätze finde ich radikal.
    Also er hat jetzt sein Schamgefühl überwunden und das ist der Grund warum er es mit der blonden treibt.
    Doch dann ist der erste Teil des Abends abgeschlossen?


    Aber mal weiter.


    Jetzt geht es also der Blonden an den Kragen, bzw. an den Mund.
    Naschön, meinetwegen kann das den Protagonisten ja auch erregen, aber dann passt das


    Zitat

    Die Wertschätzung war gegenseitig. Und es herrschte ein Vertrauen. Auf körperlicher sowie geistiger Ebene.


    nicht mehr rein.


    Und jetzt kommt die Freunin und es wird sich relativ klassisch geliebt? Moment, ich dachte, der Typ wollte alle Energie darauf verwenden, die Ereignisse zu verstehen und ist erregt von dem, was mit der blonden passiert.



    Alles in allem kann ich mich in die Charaktäre leider überhaupt nicht hineinversetzen.



    Gestatte mir dir noch einen nett gemeinten Tipp von Schreiberling zu Schreiberling zu geben.



    Versuche deine Schilderungen nicht nur auf die Darstellung der Ereignisse zu beschränken.


    Was denkt der 30 jährige, während er es mit der Blonden treibt?
    Wie kam es zu dem Besuch in dem Swingerclub?
    An dieser Tafel, wie verhalten sich da die Leute?
    Wer sitzt da? Wie sehen sie aus?


    Um jetzt nur mal einiges zu nennen.





    Ich hoffe dennoch auf mehr, denn ich sehe in deiner Geschichte durchaus Potential.

  • huhu lenamaus


    ich bin etwas verwundert über deinen Kommentar.


    Auf der einen Seite schreibst du eine Geschichte, die so aussieht, als ob eine 17/18 jährige sie mal eben in einem überschwenglichen Gefühl einfach so heruntergeschrieben hat.
    Diese Spontanität hat mir sehr gut gefallen



    Hier aber treffe ich auf eine ganz andere Person:
    Ein ernsthafter Autor, sehr erfahren in Aiufbau und Wortwahl, der eine Geschichte kritisiert.

  • ... satiram non scribere!


    Ich glaube, die Geschichte ist ein Aprilscherz von Klaas!
    Aber die Satire ist gut verpackt!
    Chapeau!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Ach lenamaus,

    irgendjemand hat mal gesagt: Satire ist nur dann gut, wenn man sie nicht als solche erkennt!

    Aber danke dafür, dass du dich so intensiv damit auseinandergesetzt und kein Blatt vor den Mund genommen hast!

    Zur Auflösung verweise ich auf folgendes Lied, dass
    da heißt "Ein Abend im Rotary-Club" und von der sensationellen Band "Tocotronic" gesungen wird.

  • Zitat

    Original von Jasmin


    Auf der einen Seite schreibst du eine Geschichte, die so aussieht, als ob eine 17/18 jährige sie mal eben in einem überschwenglichen Gefühl einfach so heruntergeschrieben hat.
    Diese Spontanität hat mir sehr gut gefallen
     
    Hier aber treffe ich auf eine ganz andere Person:
    Ein ernsthafter Autor, sehr erfahren in Aiufbau und Wortwahl, der eine Geschichte kritisiert.


    Willst Du dieses Rätsel auflösen, Lenamaus?


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)