Anna und Johannes, Teil 2 von Beware

  • Ein gute Fortsetzung ist das, Beware, genau das richtige Maß an Härte hast du getroffen. Es wird klar, daß dies ein Spiel auf Gegenseitigkeit ist: er tut, was sie ihm erlaubt, natürlich nicht explizit, aber würde sie z.B. in Tränen ausbrechen, wäre das Spiel zu ende. Aber noch macht sie mit, noch kommt sie zu ihren Höhenpunkten, und solange dem so ist, haben wir nichts zu befürchten.


    Es gibt allerdings einen Kritikpunkt: Es wird ein Nachbar angekündigt, d.h. ein weiterer Akteur wird die Bühne betreten. Das ist an sich nicht schlimm, aber ich befürchte, daß das ein Mittel der Steigerung ist, und wenn man sich einmal auf diesen Pfad begeben hat, dann gibt es kein Zurück mehr, dann werden immer neue Personen auftreten müssen, bis eben das Ganze unglaubwürdig wird.


    Ich sage das, weil das Vermehren des Personals (zu) oft verwendet wird – die Folge davon ist Langweile, denn in der Regel bleibt die Handlung die gleiche, sie wird nur von anderen Menschen ausgeführt.


    Falls du noch kein fertiges Konzept hast, würde ich dir raten, das Auftreten des Nachbarn (womöglich samt seiner Bi-Frau) als von langer Hand geplant erscheinen zu lassen, denn niemand geht hin und bittet seinem Nachbarn eine Frau einfach so an. Durch die 3 aktive Tops oder Semitops, hast du genügend Variationsmöglichkeiten, um die Geschichte abwechslungsreich gestalten zu können.


    Mit anderen Worten: 2 Paare reichen völlig und entsprechen auch eher der Realität als ein Haufen von Menschen, die plötzlich da und selbstverständlich ohne umschweife sofort im Spiel sind – auch hier gilt: Weniger ist Mehr.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • vielen Dank, Erpan, für dieses ausführliche Statement.


    Die Sorge, das aus dem bisher nur erwähnten Nachbarn ein mehrköpfiges Partypoppensemble wird, halte ich erstmal für unbegründet. Derartiges hatte ich bisher nicht im Sinn.


    Dennoch sollte jede Vorliebe seinen Platz finden können. Stoff dafür gibt es sicherlich genügend.


    Wahrscheinlich hast du aber eher gemeint, dass zuviel auf einmal in einer Geschichte überladen wirkt.
    Da pflichte ich dir auf jeden Fall bei.


    :))